Auf der Nordseite des Passes Shey La liess der Schnee im Abstieg nach und es lag kein Schnee, als wir in Namgung Gomba ankamen.
Von Namgung stiegen wir weiter ab in den Hauptort des oberen Dolpo Saldang. Wir freuten uns richtig über die Zeichen der Zivilisation. Hier gab es sogar knappen Handy-Empfang (!) und wir konnten per Telefon nach mehr als einer Woche ein Lebenszeichen von uns geben.
Im Dorf war die Getreideernte in vollem Gange, denn auch die Einheimischen sind vom Schnee überrascht worden.
Statt wie geplant nach Dho Tharap zu laufen (hohe verschneite Pässe), nahmen wir eine andere Route und besuchten drei weitere Dörfer, Khomagaon, Shimengaon und Tinjegaon. Unsere Route führte entlang alter Handelspfade von und nach Tibet und in Richtung Osten.
Nach Tinjegaon (gaon heisst Dorf) wurde die Gegend einsam und wir begegneten tagelang nur noch einzelnen Maultier-Transportkarawanen und Töfffahrern.
Der Weg führte uns praktisch nie unter 4000m und auch nochmals über 5000m hohe Pässe. Abgelegen führte der Weg entlang einer Schotterpiste, welche von Tibet her gebaut wird. Zum Trekken mässig toll, für die Einheimischen jedoch ein riesiger Fortschritt.
Unser Weg führte Richtung Mustang. Um von der Region Dolpo in die Region Mustang zu laufen, gilt es erneut mehrere hohe Pässe (Niwas La, 5120m / Jungban La, 5550m) zu überqueren.
Nach einem Ruhetag in Chharka Bhot stiegen wir ins Basecamp des Passes hoch und verbrachten dort eine eiskalte Nacht (ca. -25C! wird vermutet).
Da aber an diesem Tag viele Einheimische mit Yaks ohne Passüberquerung abstiegen, entschieden wir uns ebenfalls wieder abzusteigen.
Wie bereits in Shey Gompa machte uns also der Schnee von Anfangs Oktober einen Strich durch die Rechnung. Wegen dem ausserordentlich späten Monsun hat es zu viel Schnee für den Monat Oktober und es ist auch aussergewöhnlich kalt, so dass der Schnee auf den Pässen liegen bleibt.
Schlussendlich überquerten wir die Pässe doch, einfach nicht zu Fuss. Wir konnten mit einem Helikopter nach Jomosom fliegen und die ungefähr 5 Tage in 25 Minuten absolvieren. (Unerwartet durfte unsere Küchencrew auch fliegen, zwei sind noch nie zuvor Heli geflogen und ihr Strahlen nach Ankunft war grossartig!).
Damit sind wir in der Region Mustang angekommen, wo wir nun den zweiten Teil unseres Nepalaufenthaltes verbringen werden.