Angezogen von den Nordlichtern planten wir Winterferien in Norwegen.
Am Weihnachtsmorgen flogen wir also von Zürich nach Oslo. Dort angekommen wurden wir gleich mit norwegischen Weihnachtsgepflogenheiten konfrontiert: Die meisten Restaurants sind über die Feiertage geschlossen. Bei einem Inder fanden wir doch noch etwas Warmes zu Essen. Bereits in Oslo merkten wir, dass weniger Tageslicht zur Tagesordnung gehört. Wir sind also tatsächlich im Norden angekommen.
Mit der Bergenbahn fuhren wir von Oslo nach Bergen, um an den Startort der Hurtigruten zu kommen. Wegen der Lage hoch im Norden fuhr der Zug bereits am Nachmittag durch die Dunkelheit – von der Landschaft war nichts mehr sichtbar. Die regenreichste Stadt Europas Bergen hinterliess tatsächlich einen regenreichen Eindruck. Die farbigen Holzhäuser waren aber auch im Regen und im Licht der Dämmerung sehenswert.
In Bergen konnten wir unsere Kabine für sechs Nächte auf der MS Lofoten beziehen. Das kleinste und zugleich älteste Schiff auf der Hurtigruten-Strecke hat viel Charme und wusste zu überzeugen. Wir fanden uns an Bord schnell zurecht und wurden mit kulinarischen Spezialitäten des Landes verwöhnt.
An den angesteuerten Häfen kann man während der Liegezeit Ausflüge mitmachen oder die jeweilige Stadt auf eigene Faust erkunden. Wir besuchten auf unserer nordwärtsgehenden Reise die Städte Ålesund, Trondheim, Bodø, Tromsø, Kirkenes und besuchten das Nordkapp von Honningsvåg aus. Besonders gefallen hat uns Tromsø.
Im Winter kann es auf einer offenen Seestrecke an der Küste Norwegens auch mal recht ruppig werden. Die meiste Zeit der Reise ist das Schiff aber im Schutze von Inseln unterwegs. Trotzdem haben wir teilweise etwas Wind (bis zu Beaufort 7) erwischt, was uns dann doch ordentlich durchgeschüttelt hat.
In Kirkenes angekommen winkten wir der MS Lofoten nach, das Schiff fährt nun wieder nach Süden. Wir bleiben noch ein paar Tage im Norden. Nur das Gefühl des Schaukelns erinnert uns noch an die Reise und die Hoffnung auf die Nordlichter ist noch nicht erloschen.
PS: Trotz mehrfacher Ausflüge in der Nacht haben wir die Nordlichter nie in ihrer ganzen Pracht bestaunen können. Lediglich einige schwache Schleier konnten wir beobachten. Ein Grund mehr, wieder einmal nach Norwegen zu reisen…